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Der Tanz der Könige
09:35 Minuten
Das Menuett war ein beliebter Gesellschaftstanz des 17. und späten 18. Jahrhunderts. In Frankreich galt das Menuett als der Lieblingstanz des Adels, besonders König Ludwig XIV. war ein begeisterter Menuetttänzer.
Wann und wo genau das erste Mal ein Menuett getanzt wurde, lässt sich nicht belegen. Doch gesichert weiß man, dass am Hof von Ludwig XIV. dieser Tanz bereits sehr populär war. Tanzen bedeutet zu dieser Zeit, man nannt sie Barock, sich nicht einfach nur irgendwie zur Musik zu bewegen. Tanzen zu lernen bedeutete damals zu erlernen, sich in der Gesellschaft bewegen zu können.
Die barocke Tanztechnik war daher nicht nur einfach ein Tanz, sondern gab vor, wie der Adel sich selbst sah und gab. Es war eine gwewisse Körper- und Geisteshaltung und die zeigte man durch seine Körperhaltung beim Tanzen. Es wurde geschritten, höflich sollte der Tanzende wirken, vergnügt und tändelnd, zugleich jedoch sehr vornehm, stolzierend und elegant.
Zu schnelles Gehen oder gar Rennen war verpönt, daher war das Menuett vom Tempo her auch für sehr dicke Tänzer geeignet. Allerdings mussten sich die Paare dabei sehr kompliziert bewegen, gewisse Fußpositionen, spezielle Schritte und Drehungen beachten, so dass viele daran scheiterten, stolperten oder hinfielen.
Es ist ein Tanz im Dreivierteltakt, gehalten in einer dreiteiligen Liedform "gemacht zum Spielen, zum Singen, zum Tanzen" und zeichnet sich durch eine "mäßige Lustigkeit" aus, wie Zeitgenossen urteilten.
Womöglich lag es daran, dass dieser Tanz mit der Zeit unmodern wurde. Und dass die Komponisten das Menuett nach und nach beschleunigten und in ihre Sinfonien schließlich nicht mehr das langsame Menuett packten, sondern das viel fixere und quicklebendige Scherzo. Was natürlich auch die damit verbundenen Tänze änderte ...
Außerdem zu hören:
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Festival Alte Musik Knechtsteden
", von Maria Riederer