Viel Spaß
    Tatze, Flügel, Huf und Co.

    Warum haben Tiere keine Hände?

    25:36 Minuten
    Ein Braunbär liegt mit angehobenem Kopf auf dem Rücken und hebt die Tatze. Es sieht aus, als würde er freundlich grüßen.
    Tachchen! Also, zum Winken braucht man Hände schon mal nicht. Klappt auch mit Tatzen prima. © Getty Images / Alan Vernon
    mit Patricia und Emil · 07.03.2023
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    Wir könnten hier jetzt schreiben: Tiere haben keine Hände, weil sie keine Arme haben. Und damit wäre die Frage schon erstauntlich gut beantwortet. Wir wären ja aber nicht der Kakadu, wenn wir über Hände nicht noch viel mehr zu erzählen hätten.
    Am Anfang war alles Flosse: Noch vor den Dinosauriern lebte der Ichthyostega. Auch Lungenfisch genannt. So ungefähr 350 bis 400 Millionen Jahre ist das her, dass der hier auf der Erde schwamm - und kroch! Der Lungenfisch war in Sachen Landgang eine Art Trendsetter und gehörte zu den ersten Lebewesen, die sowohl im Wasser als auch an Land leben konnten.
    Und Onkel Lungenfisch ist händemäßig sowas wie unser Urahn. Aus seiner Flosse entwickelten sich später Tatze, Pfote, Huf, Hand und mehr. Anders als wir hatte der Ichthyostega sogar sieben oder acht Finger. Ein paar sind also im Laufe der Evolution abhanden gekommen.

    Alles hat fünf Finger nur die Wurst hat zwei

    Was spannend ist: Alle Landwirbeltiere haben fünf Finger, Krallen oder Ballen. Außer der Panda. Der hat sechs. Weil er mit seinem Extradaumen den Bambus besser halten kann. Aber eigentlich ist das nur ein "So-gut-wie-Daumen". In der Wissenschaft sagen sie auch Pseudodaumen dazu. Eigentlich ist das nämlich kein richtiges Fingerglied, sondern eher eine Verlängerung des Handwurzelknochens.
    Und dann wäre da noch das Fingertier, das zwar keine Hände aber (wie der Name schon sagt) Finger hat. Der in der Mitte ist besonders schick und auch sehr praktisch zum Insektenpopeln.

    Wissen zum Mitnehmen
    Die Hände sind so wichtig, dass sie im menschlichen Embryo noch vor dem Gehirn anfangen zu wachsen.

    Die Natur gibt eben jedem Tier genau das, was es braucht. Und wir Menschen haben unseren aufrechten Gang und unsere Arme. Anders als die meisten Tiere laufen wir nämlich nur auf zwei Beinen und nicht auf vieren. Und "Hand" nennt man es nur, wenn's am Ende von einem Arm baumelt. Ergo: Keine Arme, keine Hände. Fest steht: Ohne Hände wären wir arm dran und ganz sicher nicht dort, wo wir heute stehen.

    Kakadu Kinderpodcast
    Warum haben Tiere keine Hände?
    von Patricia Pantel
    Moderation: Patricia Pantel und Emil
    Redaktion/Produktion: Dörte Fiedler
    Sprecher: Magnus von Keil
    Deutschlandfunk Kultur, 2023