Viel Spaß
Update: Fluchen

Warum gibt es Schimpfwörter?

Ein Kind im gestreiften Oberteil mit leicht aufgerissenen Augen und der Hand vor dem Mund.
Upsi! Schimpfwörter sind ein bisschen wie Pupse aus dem Kopf: Sie rutschen einfach raus. © Getty Images / Flashpop
mit Patricia · 10.11.2022
Kruzifix und dreimal geschleuderte Kackwurst! Ungefähr so klingt's, wenn Patricia im Studio den Schimpfwortgenerator anschmeißt. Alles im Dienste der Wissenschaft, natürlich. Wenn Fluchen so schlimm und verboten ist: Warum gibt's dann Schimpfwörter?
Eigentlich macht "man" es nicht, aber in Wahrheit tun es alle: fluchen. Und das ist auch gut so. Denn: Fluchen ist eine natürliche Reaktion auf Wut und Stress. Es hilft uns, uns wieder zu beruhigen. Tatsächlich können wir das nicht einmal richtig steuern.
Weil nämlich für das Schimpfen ein anderer Bereich im Gehirn zuständig ist als beim gewöhnlichen Sprechen. Einer, der besonders leicht reizbar ist und schneller reagiert, als uns lieb ist.
Erwachsene fluchen übrigens kein bisschen weniger als Kinder. Auch wenn sie das nicht zugeben möchten. Tatsächlich fluchen sie einfach nur anders. Man könnte auch sagen: schlimmer.

Er aber, sag’s ihm, er kann mich im Ar**** lecken!

Goethe, von Erwachsenen für seinen Sprachgebrauch geschätzter Dichter

Damit etwas so ein richtig echtes Schimpfwort ist, muss es nämlich beleidigend sein. Man sagt auch: Etwas geht unter die Gürtellinie. Und das trifft's sehr gut, wenn man bedenkt, wie oft Schimpfwörter irgendwas mit Körperteilen zu tun haben, die sich grob zwischen den Beinen befinden.
In Deutschland geht's beim Fluchen oft um Exkremente, also das, was unten wieder rauskommt aus dem Körper. Im Großen und Ganzen kann man sagen: Schimpfwörter hängen ganz eng mit Tabuthemen zusammen. Ist ein Thema irgendwie verboten oder unangenehm, sind es auch die Wörter, die dazugehören.
Aber nur weil etwas tabu ist, ist es ja nicht automatisch weg. Und deswegen gibt es Schimpfwörter. Auch wenn sie angeblich niemand benutzt. Auch wir vom Kakadu wollen euch natürlich nicht zum Fluchen anstiften. Aber hier geht's übrigens zum Schimpfwortgenerator.

Und sonst so?

Wo fiese Wörter sind, ist Mobbing oft nicht weit. Und da hört allerspätestens der Spaß auf, findet auch Tom Lehel. Ihr wisst schon: der mit den nach oben gegelten Haaren und der Sonnenbrille vom Kika. Wir sprechen mit ihm über sein Anti-Mobbing-Projekt.
Riku erzählt, was neu in seinem Leben ist: Er spielt jetzt Basketball. Nachrichten sind auch wieder dabei.

Ihr auch?
Immer gern! Am besten per Sprachnachricht an 0174 16 24 523.


Moderation: Patricia Pantel
Autorinnen: Ilka Lorenzen, Regina Voss, Jenni von Massow
Redaktion: Roland Krüger
Onlinefassung: Laura Lucas