Viel Spaß
Sehschwäche

Sind Kinder mit Brille schlauer?

24:37 Minuten
Ein grinsender Junge mit Brille schaut durch eine Art Luke oder Fenster
Er hat den Durchblick: Ob's an der Brille liegt? © unsplash / Frank McKenna
mit Patricia und Johanna |
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Helfen keine Muckis mehr und auch keine Superkräfte, schlägt die Stunde der Nerds. In gefühlt jedem zweiten Film erkennt man die heimlichen Stars am Augenglas. Sind Menschen mit Brille etwa klüger als andere? Wir gucken da mal ganz genau hin...
Brille und schlau, das gehört zusammen wie Pommes und Mayo. In unzähligen Filmen, Büchern und Serien erkennt man das Superhirn, das am Ende das Rätsel lösen wird, schon von Weitem am Glas im Gesicht. Sind Menschen mit Brille also schlauer als andere? Wenn etwas so glasklar zu sein scheint, schauen wir hier beim Kakadu natürlich genauer hin.
Sristi zum Beispiel trägt eine Brille und glaubt nicht, dass die sie schlauer macht. Das heißt, ... irgendwie schon, ... denn OHNE die Brille wäre sie ja nicht so schlau. Lesen sich schließlich nicht von allein, die Buchstaben auf der Tafel oder im Schulbuch.

Vom "Beryll" zur Brille

Lesen, das ist sowieso eine ganz heiße Spur: Das konnten früher nämlich nur besonders gebildete Menschen, wie etwa Mönche. Im Mittelalter zogen die einen "Beryll" über das Buch, um die Schrift zu vergrößern. Auf diesen Lesestein geht die heutige Bezeichnung Brille zurück. Und vielleicht kommt daher auch das Klischee vom bebrillten Schlauberger? Wobei... Bevor man anfing, Gläser in ein Gestell zu stecken, das man hinter die Ohren schieben kann, hats noch ganz schön lang gedauert...
Apropos Gestelle: Die sind ja gemeinhin ein Fall für den Bekloptiker und zu genau dem wagen wir uns gemeinsam. Weil der dann aber doch irgendwie seltsam anmutet, fragen wir lieber noch einen Profi. Professor Urs Vossmerbäumer von der Universitätsaugenklinik Mainz hat herausgefunden, dass die Wahrscheinlichkeit, kurzsichtig zu sein, tatsächlich mit dem Bildungsabschluss steigt. Der Herr Professor ist irre schlau, was man schon am Titel hört, und das, obwohl er gar keine Brille trägt. Damit ist er also der lebende Beweis, dass man es auch ohne zu etwas bringen kann.

Schau mir in die Gurke, Kleines

Was kurzsichtig und weitsichtig heißt, das erklären wir euch natürlich auch. Danach werdet ihr euch fragen, warum immer von Augäpfeln die Rede ist, obwohl "Auggurke" oder "Augbirne" viel treffender wäre.
Eckig werden die Augen entgegen vielfacher elterlicher Behauptungen zwar weder vom Glotzen noch vom Lesen, tatsächlich aber kann Lesen (unter Umständen!) die Augen kaputtmachen. Dann bin ich ja immerhin schlau, denkt ihr jetzt vielleicht. Aber auch da müssen wir euch enttäuschen, denn (unter Umständen!) macht Lesen eher blöder als schlauer. Kommt eben darauf an, was man sich reinzieht. Das gilt für Bücher genauso wie für YouTube-Clips. Nur über einen Zweifel sind wir erhaben: Wer Kakadu hört, ist hinterher definitiv schlauer als vorher. Geht sogar mit geschlossenen Augen.
Sonst noch Fragen? Immer her damit: per Sprachnachricht an 0174 16 24 523.
(luc)