Wie kann man blind Sport machen?

Wenn man blind ist, orientiert man sich vor allem über das Hören. Es braucht technische Hilfsmittel oder sehende Menschen, die Blinde beim Sport durch Rufe und Hinweise begleiten.

Goalball ist zum Beispiel eine Sportart, die extra für Blinde erfunden wurde. Das Besondere: im Ball befinden sich Glocken. Die Spieler müssen sich auf den Ton des Balls konzentrieren. Wenn Sehende mitspielen, setzen sie sich eine Dunkelbrille auf, damit sie die gleichen Bedingungen haben. Der Ball muss zwei Mal auf dem Boden aufkommen, bevor er aufs Tor geworfen wird, damit der Torwart eine Chance hat, ihn zu hören. 

Es gibt auch viele klassische Sportarten, die von Blinden betrieben werden und mit denen sie bei Wettkämpfen antreten wie Skilaufen, Basketball, Fechten, Rugby, Tennis im Rollstuhl, Schwimmen, Radfahren oder Leichtathletik. Die Besten schaffen es zu den Paralympics.

Die ehemalige Spitzensportlerin Verena Bentele ist blind. Sie hat bei den Winter-Paralympics mehrere Goldmedaillen im Skilaufen gewonnen. Das geht nur mit einem Begleitläufer, der sie sicher führt, erklärt sie dem Kakadu: „Wenn eine Kurve kommt, dann haben die Begleitläufer immer mit Hilfe der Uhrzeit angesagt, wie scharf die Kurve ist. ‚Links auf Elf‘ ist eine leichtere Kurve, ‚links auf Zehn‘ eine bisschen schärfere Kurve.“ Heute ist Verena Bentele Präsidentin des Sozialverbandes VdK.

 
Neben den sportlichen Fähigkeiten sind im Blindensport Zuhören und Kommunikation das Wichtigste. Da können alle Sehenden noch etwas lernen.

Moderation: Patricia Pantel und Alia
Autorin: Regina Voss
Redaktion: Ulrike Jährling