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    Auf Wanderschaft

    Verreisen eigentlich Tiere?

    25:18 Minuten
    Ein Hund lehnt sich aus dem Beifahrerfenster eines Autos, das eine Küstenstraße entlangfährt. Er trägt eine rote Sonnenbrille mit herzförmigen Gläsern.
    Verreisen eigentlich Tiere? © Getty Images / Peter Cade
    Mit Ryke und Thandi |
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    Wenn ein Turnierpferd zu einem Wettkampf in die Arabischen Emirate fliegt, braucht es dann einen Ausweis? Heißen Zugvögel so, weil sie mit dem Zug verreisen?
    Insgesamt reisen Tiere mindestens so viel wie Menschen. Wissenschaftler schätzen, dass es zwischen acht und zehntausend verschiedene Tierarten gibt, die „wandern“. Kakadus gehören übrigens normalerweise nicht dazu.
    Wenn Tiere verreisen, dann machen sie das aber aus völlig anderen Gründen, als wir Menschen es tun. Nicht der Wunsch nach Erholung, Abenteuer oder Neugier auf ein fremdes, unbekanntes Land bringt ein Tier dazu, sich auf Wanderschaft zu machen.
    Futter ist ein häufiger Grund, warum Tiere sich auf Reisen begeben.
    Beispielsweise die Palmhunde. Das sind sowas wie große Fledermäuse und sie sind total heiß auf Früchte. Weil Palmenflughunde gerne in riesigen Gruppen mit tausenden Tieren zusammen sind, haben sie ein Gebiet schnell leergefressen. Dann fliegen sie weiter und zwar immer in die Richtung, in der die nächste Erntezeit beginnt. Übers Jahr kommen so 2500 Kilometer zusammen. Das ist etwa so weit wie von Berlin nach Rom und zurück.

    Wissen zum Mitnehmen
    Tiere auf Wanderschaft helfen den Pflanzen sich zu verbreiten. Ein Beispiel ist die Schwebfliege. Sie sieht aus wie eine Wespe, die auf der Stelle fliegt. Sie kann nicht stechen, bestäubt aber genau wie Bienen viele Blüten. Forscher aus England haben berechnet, dass nur durch wandernde Schwebfliegen 5 Milliarden Pollenkörner pro Jahr nach Großbritannien importiert werden. Damit können jede Menge Blüten Früchte tragen und viele davon essen zum Schluss wir.  

    Nicht nur Essen, auch Nachwuchs kann ein guter Grund für einen Umzug sein.
    Die Kaiserpinguine zum Beispiel wandern tatsächlich jedes Jahr im Herbst an die hundert Kilometer von der Küste ins Landesinnere der Antarktis. Das traut man ihnen mit ihren kurzen Beinen gar nicht zu. Weiter weg von der Küste ist es noch kälter als am Meer und es gibt dort nichts zu fressen: Aber es gibt dort auch kaum Feinde. Die Kaiserpinguine können sich ganz aufs Brüten und später auf die Küken konzentrieren.

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    Das Aal-Taxi wird von dem Berufsfischer Willi Stein betrieben und er transportiert damit Aale aus dem Fluss Main hinüber in den Fluss Rhein. Das ist nötig, da die normale Reiseroute der Aale durch die in einander übergehenden Flüsse wegen mehrere großer Wasserkraftwerke nicht mehr möglich ist.
    Moderation: Ulrike Jährling und Thandi
    Autorin: Anneke Meyer
    Redaktion: Dörte Fiedler
    Online: Thomas Fuchs und Michelle Habermehl