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Die Wildkatze - Tier des Jahres

03:35 Minuten
Wildkatze im Nationalpark Bayerischer Wald
Die Europäische Wildkatze © picture alliance/dpa/Foto: Patrick Pleul
von Regina Voss · 22.01.2018
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Weitere Themen an diesem Montag: Den Tag verschläft sie in den Bäumen, nach Sonnenuntergang wird sie aktiv und geht auf Jagd. Da sie scheu ist und den Menschen meidet, können wir sie nur selten sehen, obwohl sie doch in unseren Wäldern lebt. Ein Grund mehr, alles Wissenswerte über sie zu berichten: Die Europäische Wildkatze - Das Tier des Jahres 2018 Weitere Themen an diesem Montag: "Wie klingt das Eis, warum knacksen zugefrorene Seen" von Isabelle Auerbach. "Vor 175 Jahren wurde der Würfelzucker patentiert" von Brigitte Jünger
Owohl rund 6000 Exemplare der Europäischen Wildkatze in Deutschland in den Wäldern leben, haben die wenigsten von uns einmal eines dieser Tiere in Freiheit gesehen. Der Grund dafür ist der, dass das Tier des Jahres ungemein scheu ist, menschliche Nähe meidet und sich nur sehr selten aus der Deckung wagt. Meist geht die Wildkatze in der Dämmerung oder in der Nacht auf Jagd. Ihre Sinnesorgane sind sehr hoch entwickelt, sie hört sehr gut und riecht besser als ein Hund. Da sie Gefahren sehr früh wahrnimmt und entsprechend darauf reagiert, wird sie als sehr intelligent eingestuft.
Natürliche Feinde hat sie hierzulande kaum. Dank ihrer 18 einziehbaren langen und kräftigen Krallen und ihrem sehr kräftigen Raubtiergebiss ist sie ein gefährlicher Jäger. Sie kann schnell reagieren, ist wie alle Katzenarten sehr wendig, kräftig und sehr beweglich, was jedoch fast alle Katzenarten auszeichnet. Von Aussehen her kann man sie kaum von einer normalen Hauskatze unterscheiden. Ihr Fell ist ist grau-braun mit einer oftmals kaum sichtbaren Tigerzeichnung. Ihr Schwanz ist buschig, mit 2-3 dunklen Ringen und einem dunklen Ende. Von der Stirn ziehen sich meist dunkle Streifen zwischen den Ohren bis in den Nacken. Und den Rücken entlang kennzeichnet die Wildkatze eine dunkle Linie, der Aalstrich.
Und obwohl sie unserer Hauskatze so stark ähnelt, hat sie mit dieser nur wenig gemein. Denn die Hauskatzen sind Nachfahren der afrikanischen Falbkatze und kam einst mit den Römern über die Alpen zu uns. Die Europäische Wildkatze jedoch, lebt hier schon immer in den Wäldern, unbemerkt und ungesehen.
Untersuchungen haben gezeigt, dass Wildkatzen sich überwiegend von Kleinsäugetieren ernaähren, also Mäusen und Ratten. Nur selten greifen sie auf Vögel, Kaninchen, Einhörnchen, Fische oder Insekten zurück.
Wildkatzen sind die einzigen Katzen, die als nicht zähmbar selten. Selbst die Tier, die in Gefangenschaft gebnoren werden, gewöhnen sich nicht an Menschen und lassen nicht freiwillig von ihnen berühren. Ihre Scheu vor Menschen geht so weit, dass sie in der Natur Verstecke, die von Menschen entdeckt wurden, nie mehr aufsuchen. Die Paarungszeit ist Januar bis März, etwa neun Wochen später bringt das Weibchen in einem sicheren Versteck zwei bis vier Junge zu Welt.
Wildkatzen werden etwas 7 - 10 Jahre alt.
Interessant zum Wissen und Angeben:
Die männliche Wildkatze wird in der Jägersprache Kuder genannt, nicht etwa Kater.
(thomas fuchs)