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Die Suche nach dem grünen Gold.

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Grünes Gold aus dem Habachtal in Österreich © Hilde Braun
von Hilde Braun · 20.11.2017
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Smaragde werden auch das grüne Gold genannt. Edelsteine, die außer in Übersee europaweit nur in einem kleinen Tal vorkommen: Im Habachtal in Österreich. Es liegt im Nationalpark Hohe Tauern.Von dort stammt beispielsweise der Smaragd in der Krone der englischen Königin Elisabeth. Während in anderen Gegenden der Welt das schürfen nach wertvollen Edelsteinen strengstens verboten ist, oder die Regionen abgesperrt sind, ist es hier möglich und erlaubt. Auch für Kinder. Unsere Kakadureporterin Hilde Braun hat sich auf die Suche nach dem leuchtend grünen Edelsteinen gemacht. Weitere Themen an diesem Montag: "Ich habe immer Rechte" Zum Tag der Kinderrechte "Selberblümeln" von Anne Müller.
Die bedeutenste Fundstelle für Smaragde in Europa ist das Habachtal in Nationalpark Hohe Tauern in Österreich.
Um in das Tal der Smaragde zu gelangen, muss man 4 bis 5 Stunden Wandern einplanen und 550 Höhenmeter überwinden. Dann hat man das Teil erreicht und kann mit dem Schürfen beginnen.
Insbesondere nach dem großen Murenabgang im Jahr 2007 ist es für jedermann möglich, im Habachtal Smaragde ohne größere Anstrengung zu finden. Denn damals war eine Schlammlawine vom Berg heruntergekommen, darin versteckt sdie Edelsteine. Um nun diese seltenen grünen Edelsteine zu finden, benötigt der Smaragdschürfer eine Spitzhacke, eine Kralle – das ist eine Art Maurerkelle, einen Eimer und ein feinmaschiges Sieb zum Smaragdewaschen. Doch eine Garantie auf "grünes Gold" gibt es nicht.
"Glück muss man haben. Es ist wie ein Lottoschein", sagt Bergführer Walter.
Kinder schürfen im Leckbach nach Smaragden
© Hilde Braun
Angeblich sollen die Menschen bereits in der Bronzezeit nach dem "grünen Gold" geschürft haben. Das Smaragdvorkommen im Habachtal soll Überlieferungen zufolge auch den Römern bereits wieder bekannt gewesen sein. Der Legende nach besaß Kaiser Nero einen, zu einem Monokel geschliffenen habachtaler Smaragd, um so besser, vor allem aber grün zu sehen.
Inwieweit die Römer aber wirklich gezielten Abbau betrieben, ist nicht bekannt.
Gesichert läßt sich der Smaragdeabbau im Habachtal aber erst ab dem 17. Jahrhundert belegen.
Um 1860 erwarb dann der Wiener Juwelier Samuel Goldschmidt das Vorkommen und begann den systematischen Vortrieb von drei Stollen. Aus dieser Zeit stammt wohl der bisher wertvollste je gefundene Habachtalsmaragd, mit 42 Karat, der im Londoner Tower bei den Kronjuwelen aufbewahrt wird.
Im Jahr 2004 haben die beiden leidenschaftlichen Mineraliensammler Alois und Andreas Steiner aus Bramberg die Rechte am Smaragdabbau (aus dem Stollen) gepachtet.
Aber auch außerhalb des Stollen sind Samragde zu finden. Sie werden durch Auswaschen – ähnlich dem Goldwaschen – gefunden.
Smaragdsucher aus aus aller Welt finden jedes Jahr den Weg ins Habachtal. Außer in den Wintermonaten, da verhindert der Schnee jeden Zugang zu den Fundstellen. (Thomas Fuchs)