Viel Spaß
Gibt es ein Leben nach dem Tod?

Wenn einer stirbt ...

Von Maria Riederer · 23.11.2018
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Das Jahr geht zu Ende, die Blumen verwelken, die Bäume werfen ihre toten Blätter ab, die Natur begibt sich in den Winterschlaf. Es ist so, als würden die Pflanzen sterben. Doch da sie im Frühling wieder aufwachen, ist ihr Tod, anders als das Sterben beim uns Menschen, nur vorübergehend.
Beim Blick durch die Fenster wird's überdeutlich: Das Jahr geht zuende, die Natur fällt in die Winterruhe und es schient so, als würde alles Leben absterben. Die Menschen denken in dieser dunklen Jahrezeit besonders intensiv an ihre Toten. Viele gehen auf den Friedhof, um die Gräber ihrer Lieben zu besuchen. Damit ist oft auch die Hoffnung verbunden, dass auch die Menschen, die sterben, irgendwie weiterleben.
Viele die einen Menschen verloren haben, suchen sich Hilfe, um mit ihrer Trauer umzugehen. Jakob, Laura, Carla und Paul haben in Köln einen Ort gefunden, an dem sie sich mit anderen über ihre Trauer austauschen konnten. Sie treffen sich regelmäßig in den Räumen des Vereins TrauBe – wie die Weintraube. Trau steht für Trauer, Be steht für Begleitung. Traube ist also die Abkürzung für das Wort Trauerbegleitung. Hier können sie mit anderen Betroffenen sprechen, spielen und lernen, mit Trauer, Wut oder auch Schuldgefühlen umzugehen.
"Weil man weiß – dann ist das halt nicht peinlich, das zu sagen, weil du weißt einfach, dass das bei den anderen genauso ist und dass die auch reden werden, und dann kannst du einfach sagen: Hallo, mein Name ist Paul, und mein Vater ist tot", findet Paul.
Gemeinsam basteln sie bei TrauBe Erinnerungskisten für die Verstorbenen. In Carlas Erinnerungskiste für ihren Vater liegt beispielsweise:
"Einmal die Todesanzeige ... Dann ein Taschenmesser, was er mir mal geschenkt hat, und... einen Brief an meine Mutter von meinem Vater, also ist auch die Erinnerungskiste von meiner Mutter…und noch die Brille von meinem Vater. Also ganz viele Sachen, wenn ich das alles auspacke, dauert das Ewigkeiten."
"Das Leben geht weiter". Für die Kinder und Erwachsenen, die einen geliebten Menschen verloren haben, ist das nichts als ein leerer Spruch. Denn ihr Leben bleibt für eine ganze Weile stehen. Und wenn es dann weitergeht, ist es ganz anders geworden als vorher. Die Toten hinterlassen eine große Lücke, aber irgendwie sind sie auch noch da.