Viel Spaß
Entdeckertag

Bisonjäger, Goldgräber, Kämpfer, Showman - Vor 100 Jahren starb Buffalo Bill

von Brigitte Jünger · 13.01.2017
Audio herunterladen
Buffalo Bill, alias William Frederick Cody, war ein Tausendsassa. Er startete als Kutscher bei einem Transportunternehmen, kämpfte im amerikanischen Bürgerkrieg und war bevor er sich zum Indianerfreund mauserte, an Kriegen gegen Indianerstämme in Kansas beteiligt.
Bei einem Rachefeldzug der Armee gegen Indianer tötete er den Unterhäuptling Yellow Hand und skalpierte ihn eigenhändig. Dieses Gefecht wurde später in der Presse als große Schlacht aufgebauscht und markiert den Beginn einer übertriebenen und unrealistischen Schilderung des "Wilden Westens", von der noch das 20. Jahrhundert lange zehrte.
Cody begriff die Zeichen der Zeit, legte sich den Künstlernamen Buffalo Bill zu und gründete eine Künstlertruppe, die Pferde- und Indianershows darbot – ab 1890 auch in Europa. Dabei traten auch echte Indianer wie der Sioux Häuptling Sitting Bull auf, der das Medieninteresse nutzen wollte, um auf die ungerechte Behandlung der Indianer aufmerksam zu machen. Cody selbst blieb da zwiespältig. Seine Shows haben den Charakter von Völkerschauen und sind alles andere als Protestveranstaltungen. Ob Buffalo Bill jemals ein echter Indianerfreund war, bleibt fraglich. Einige Indianer priesen Cody jedoch bei seinem Tod für sein Engagement.
Mit seinen Shows in Europa hat er auch unser Bild vom Wilden West entscheidend geprägt und Cowboy und Indianer in den Karneval eingeführt. Nach seinem Auftritt am 16.06.1906 in Trier, wählte die dortige Karnevalsgesellschaft für die nächste Session das Thema Wild West Show für ihren Umzug.
Mitglieder des Westernvereins
Westernverein© Brigitte Jünger