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Das Wollschwein ist das Nutztier des Jahres 2019

Alles Wolle oder was?

03:55 Minuten
Zwei Wollschwein stehen nebeneinander im Schnee.
Die Wolle schützt vor der Kälte - Wollschweine brauchen keinen Stall. © picture alliance / imageBROKER / Ingo Schulz
Von Regina Voss · 28.01.2019
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Okay, besonders schön sind sie nicht, diese Schweine mit ihrer üppigen, gekräuselten Wolle. Und sie sind groß. Ein Eber kann bis zu 250 Kilo schwer werden und dann diese zehn Zentimeter langen Hauer. Wirklich Respekt einflößend. Und doch sind diese Tiere in Wahrheit total verschmust
Die Ursprünge des Wollschweins liegen in Ungarn, wo es um 1930 aus verschiedenen Schweinerassen gezüchtet wurde. Speck war seinerzeit wichtiger als Fleisch und so kam das "Mangalica", wie es in Ungarn genannt wird, zuerst als Speckschwein zu Weltruhm.
Als es dann in Europa Mode wurde, eher mageres Fleisch zu essen, nahmen die Bestände des Speck-/Wollschweins rapide ab. 1993 gab es gerade mal noch ca. 200 Tiere weltweit.
Doch dann stufte die ungarische Regierung diese Tiere als nationales Kulturgut ein und traf Maßnahmen zur Erhaltung dieser Tiere. Zudem verhalfen die Spanier dem Wollschwein in Ungarn zu einem neuen Aufschwung. Dort war nämlich das schwarze spanische Schwein ebenfalls in seinem Bestand gefährdet und der lukrative Markt des berühmten "Jamon Iberico" drohte einzubrechen. Die enge genetische Nähe der beiden Schweinerassen führte dazu, dass die Spanier Wollschweinfleisch für die Schinkenproduktion importierten.
Seitdem nehmen die weltweiten Bestände des Wollschweins stetig zu. Und dass das Wollschein nun zum Nutztier des Jahres 2019 gewählt wurde, trägt sicher auch zum Erhalt dieser einzigartigen Schweinerasse bei.
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