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    Adultismus und Kinderrechte

    Haben Erwachsene immer recht?

    24:32 Minuten
    Illustration: Ein Kind steht mit gesenktem Kopf zwischen zwei Erwachsenen. Eine Person zeigt den erhobenen Zeigefinger. Die andere gestikuliert. Beide reden auf das Kind ein.
    Erwachsene haben meistens viel zu sagen. Und machen das manchmal sehr lang und laut. Kann ganz schön nerven - und recht haben sie auch nicht immer. © Getty Images / fStop / Malte Mueller
    mit Ryke und Freddy · 15.11.2022
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    Wenn der Kuchen spricht, haben die Krümel Pause? Puh, dieser Spruch ist ganz schön ungerecht. Und irgendwie typisch für Erwachsene. Woher kommt das eigentlich, dass sich Erwachsene selbst so wichtig nehmen? Wissen die wirklich alles besser?
    Okay, okay. Zugegeben: Nicht ALLE Erwachsenen sind so. Aber doch verdächtig viele. Sie wissen, wann uns kalt ist, was uns schmeckt und was wir wann zu fühlen haben. Zumindest könnte man das denken, wenn man sie so reden hört. „Tu dies, tu das“, „Weil ich es dir sage“ und „Dafür bist du noch zu klein“ sind typische Großen-Sätze. Aber: Haben Erwachsene überhaupt immer recht? Oder tun sie uns Kindern auch manchmal ganz schön unrecht?

    "Stopp!" - Für den Fall der Fälle top!

    Rykes Tipp gegen übergriffige Erwachsene

    Das finden Freddy und Ryke zusammen heraus. Dazu sprechen sie mit der Autorin und Pädagogin Susanne Mierau, die Erwachsenen dabei hilft, nicht immer so besserwisserisch und meckerig zu sein. Außerdem verrät die Abgeordnete Emilia Fester, wie viele Kinder eigentlich im Bundestag sitzen und wie sie mit blöden Sprüchen von Älteren umgeht. Wir stellen fest: Erwachsene haben natürlich nicht immer recht, aber blöderweise mehr Rechte. Und: Das Zauberwort heißt weder "bitte" noch "Abrakadabra", sondern "Stopp!"

    Die wichtigsten Kinderrechte

    • Das Recht auf Gleichbehandlung und Schutz vor Diskriminierung
    • Das Recht auf einen Namen und eine Staatszugehörigkeit
    • Das Recht auf Gesundheit
    • Das Recht auf Bildung und Ausbildung
    • Das Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung
    • Das Recht, sich zu informieren, sich mitzuteilen, gehört zu werden und sich zu versammeln
    • Das Recht auf Privatsphäre und gewaltfreie Erziehung
    • Das Recht auf sofortige Hilfe in Katastrophen und Notlagen und auf Schutz vor Grausamkeit, Vernachlässigung, Ausnutzung und Verfolgung
    • Das Recht auf eine Familie, elterliche Fürsorge und ein sicheres Zuhause
    • Das Recht auf Betreuung bei Behinderung

    Quelle: Unicef. Leicht gekürzte Zusammenfassung auf Basis der UN-Kinderrechtskonvention

    Übrigens: Schon 1989 haben die Vereinten Nationen die Kinderrechtskonvention verabschiedet. Die feiert am 20. November 2022 ihren 33. Geburtstag. Auch Deutschland hat sich zu diesen Kinderrechten bekannt, setzt sie aber gar nicht alle konsequent um. Deswegen fordern Aktivist*innen und Politiker*innen, dass die Kinderrechte in die deutsche Verfassung, das Grundgesetz, aufgenommen werden.
    Eine junge Frau blickt breit lächelnd in die Kamera. Sie trägt ein blau-weiß gemustertes T-Shirt, einen Schal und eine blaue Jacke und steht vor einem historischen Gebäude. Es handelt sich um die Politikerin Emilia Fester.
    Emilia Fester ist derzeit die jüngste Abgeordnete im Deutschen Bundestag und setzt sich unter anderem dafür ein, dass Kinderrechte in Grundgesetz aufgenommen werden.© Manfred Götzke
    Das würde zum Beispiel bedeuten, dass Kinder als Rechtsträger anerkannt würden - und ihre Belange nicht so einfach unter den Teppich gekehrt werden können. Der Staat würde sich verpflichten, kindgerechte Lebensverhältnisse zu schaffen und müsste Kinder bei allen Gesetzen mitbedenken.
    Die Autorin Susanne Mierau steht mit verschränkten Armen und einem selbstbewussten Schmunzeln im Gesicht vor einem Stahlpfeiler. Darauf steht: "Immer schön trozig bleiben!" [sic!]
    Hilft Erwachsenen, weniger zu meckern und Kinder besser zu verstehen: die Pädagogin, Autorin und Elternberaterin Susanne Mierau.© Dorothea Vesper

    Apropos Recht auf Bildung und gehört werden
    Schickt uns eure Fragen, Anregungen und Meinungen - am liebsten per Sprachnachricht direkt auf das Kakadu-Handy: 0174 16 24 523.


    Moderation: Ulrike Jährling und Freddy
    Autorin: Laura Lucas
    Produktion: Ulrike Jährling
    Onlinefassung: Laura Lucas