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Entdeckertag

Kawumms! Eine Knaller-Idee

20:28 Minuten
Eine Stange Dynamit, gefunden in Karlsborg in Schweden.
Dynamit - Eine Erfindung die die Welt veränderte. © imago / Westend61
Von Thomas Fuchs · 22.09.2017
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Alfred Nobel ist der Erfinder des Dynamits und der Gründer des nach ihm benannten Friedensnobelpreis. Ein Kakadu-Feature von Maria Riederer.
Dynamit ist ein Sprengstoff.
Erfunden hat ihn Alfred Nobel, ein schwedischer Chemiker und Industrieller der am 1833 in Stockholm geboren und 1896 in San Remo gestorben ist. In Paris lernte Alfred Nobel 1859 den Erfinder des Nitroglyzerins kennen, Ascanio Sobreo. Die Sprengkraft dieses Stoffes war eindrucksvoll, doch leider war Nitroglyzerin aufgrund seiner Gefährlichkeit nicht praxistauglich.
Beeindruckt von der Sprengkraft von Nitroglyzerin versuchte Alfred Nobel nach seiner Rückkehr nach Stockholm diese Erfindung weiterzuentwickeln. Sein Plan war es, aus dem gefährlichen Stoff einen beherrschbaren Sprengstoff zu machen, den man beispielsweise im Bergbau einsetzten könnte.
Durch die Zugabe von verschiedenen Zusatzstoffen versuchte Alfred Nobel die Gefährlichkeit des Nitroglyzerins bei gleich bleibender Sprengkraft zu verringern. Doch die Experimente mit Nitroglyzerin waren sehr gefährlich. Immer wieder kam es zu Unfällen. Im Jahr 1864 starben bei einer dieser Explosionen sein Bruder Emil. Die erfolglosen Versuche Nitroglyzerin zu kontrollieren fanden, der Legende nach, erst durch einen Zufall ein Ende. Bei einem der zahlreichen Nitroglyzerintransporte war eines der Fässer undicht und reines Nitroglyzerin tropfte auf die mit Kieselgur ausgepolsterte Ladefläche des Transportwagens. Es entstand eine breiige Masse. Die Arbeiter meldeten diesen Vorfall an Nobel und der war angeblich hocherfreut über die Mitteilung. Denn offenbar hatte er nun endlich eine handhabungssichere Mischung fürs das Nitroglyzerin, die nicht jeder Zeit von alleine explodierte. Diese neue Mischung ließ sich Alfred Nobel patentieren und nannte sie Dynamit. Da weltweit ein großer Bedarf an einem sicheren und wirkungsvollen Sprengstoff war, wurde Alfred Nobel schnell sehr reich. Weiter Erfindungen von ihm waren die Sprenggelatine und das Ballistit, ein rauchschwarzes Pulver für Waffen. Ballistit revolutionierte die gesamte Waffentechnik, es wurde von der Pistole bis hin zur Kanone fast überall eingesetzt.
Alfred Nobel, der Gründer des nach ihm benannten Friedensnobelpreis.
Eine Medaille mit dem Kopf von Alfred Nobel (Bild: dpa)© Kay Nietfeld dpa
1888 starb sein Bruder Ludvig, und aus Versehen druckte eine französische Zeitung einen Nachruf auf Alfred Nobel, anstatt auf seinen Bruder. Die Überschrift lautete: Le marchand de la mort est mort ("Der Kaufmann des Todes ist tot"). Die Zeitung behauptete in dem Nachruf, dass Alfred Nobel nur dadurch so reich geworden wäre, weil er ein Mittel gefunden hatte "mehr Menschen schneller als jemals zuvor zu töten".
Alfred Nobel war entsetzt und begann sich leidenschaftlich mit der Frage zu beschäftigen, wie ihn einst die Nachwelt sehen würde. Da er Kinderlos war, beschloss er, dass nach seinem Tode mit seinem Vermögen eine neue Stiftung gegründet werden sollte. Diese Stiftung sollte jedes Jahr den nach ihm benannten Friedensnobelpreis verleihen. Die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften sollte von nun an in jedem Jahr fünf Wissenschaftler (aus den Gebieten Physik, Chemie, Medizin, Literatur und Frieden) auszeichnen, "die im vergangenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen erbracht haben."
An seinem fünften Todestag im Jahr 1901 wurden in Stockholm die ersten Nobelpreise verliehen.