Viel Spaß
Musiktag

Ich höre Licht, Träume und die Luft im Frühling

08:38 Minuten
Schwarz-Weiß-Aufnahme von Claude Debussy um 1918. Der Komponist sitzt an einem Tisch und hat seinen Ellenbogen auf die polierte Holzplatte gestützt
Vor 100 Jahren starb der berühmte Komponist Claude Debussy © imago / Collection Leemage
von Ulrike Timm · 28.03.2018
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Im Musiktag präsentiert Fabian heute:
Claude Debussy war ein merkwürdiger Komponist. "Meine Musik?" sagte er, "da hörst Du das Licht, die Wellen im Meer. Du hörst, wie es klingt, wenn Du träumst, wie sich die Luft im Frühling anfühlt; und wie die Sonnenstrahlen auf dem Wasser tanzen! Und überhaupt: ich habe beim Spazierengehen in der Natur viel mehr gelernt als in der Musikhochschule!"
"Du spinnst, Claude Debussy!", sagten die Leute.
Aber mit der Zeit merkten immer mehr Menschen, dass dieser verrückte Franzose etwas wirklich Neues in die Musik gebracht hat. Sie fanden Freude an seinen Klängen, die so gar nicht nach der gelehrten Ordnung waren. Stattdessen zauberte Debussy Sonnenstrahlen, die sich im Wasser spiegeln, und Töne, die man glitzern...hört. Man kann eben auch mit den Ohren sehen!
Manchmal benutzte der Komponist nur die schwarzen Tasten des Klaviers, was ganz seltsame Tonleitern ergibt – solche, wie sie sich Debussy bei den Gong-Spielern von der fernen Insel Bali abgehört hat. Er fand, sie passten gut zu ihm und seinen Klängen vom Wind, von der Luft, vom Wasser und vom Licht! Claude Debussy wollte als Kind gerne Seemann werden. Er hat nie eine Schule besuchte und hatte sein ganzes Leben lang Schwierigkeiten, richtig zu schreiben. Aber die Töne, die er in seinem Kopf fand, die brachte er ganz sicher zu Papier, und so wurde er gegen viele Widerstände ein berühmter Komponist. Vor 100 Jahren, am 25. März 1918, ist Claude Debussy gestorben.
Von Ulrike Timm.
Außerdem zu hören:
Der schwedische Künstler und Musiker Anders Lind erfindet gern Instrumente, mit denen jeder Musik machen kann – ganz ohne Übung, aber am besten gemeinsam. Oftmals sind das Alltagsgegenstände, die jeder besitzt, wie zum Beispiel das Handy, oder technische Konstruktionen, die man leicht zum Klingen bringen kann.
In den Nordischen Botschaften in der Hauptstadt Berlin kann man diese Instrumente in einer Ausstellung entdecken.