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"Ich wünsche mir Frieden auf der Erde, für die Kinder." Vor 110 Jahren wurde Astrid Lindgren geboren

04:24 Minuten
Die berühmte schwedische Kinderbuchautorin Astrid Lindgren, (Archivfoto vom Oktober 1987)
Die "Mama" von Pippi Langstrumpf © picture-alliance / dpa / Schmitt
Karin Hahn · 13.11.2017
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Vor 110 Jahren wurde die Schriftstellerin Astrid Lindgren geboren. Von Karin Hahn. Weitere Themen an diesem Montag: "Schule für obdachlose Kinder in New York" von Heike Wipperfurth, "Kinderkurdirektor auf Norderney empfiehlt" von Magdalena Melchers
Astrid Lindgren wurde am 14. November 1907 auf einem Hof am Rand der kleinen Stadt Vimmerby in Småland, Schweden, als Astrid Anna Emilia Ericsson geboren. Das Haus der Familie ist rot getüncht und hat weiße Fenster und liegt mitten im Wald. Hier erlebt die kleine Astrid mit ihren drei Geschwistern genau die Kindheit, wie sie sie später in den "Kinder von Büllerbü" beschreibt. Spielen mit anderen Kindern in den Frühlingswiesen, auf Kirschbäume klettern und auf den Heuboden, im Winter Schlittenfahren im Schnee, basteln und kuscheln am warmem Kamin.
"Die beste Zeit meines Lebens war, wenn ich spielen durfte", erzählt Astrid Lindgren später.
Sie war eine gute Schülerin, besonders gerne lernte sie Sprachen wie Deutsch, Englisch und Französisch.
Schon früh zeigte sich ihr Talent zum Schreiben. Astrid Ericsson begann eine Ausbildung bei der Lokalzeitung und war damit eine der ersten Frauen im Journalistenberuf. Diese Arbeit begeisterte sie und machte ihr viel Vergnügen.
Als sie nach einer Affäre mit einem älteren Mann mit 17 Jahren unverheiratet schwanger wurde, musste sie Vimmerby verlassen. Ein Kind zu bekommen ohne verheiratet zu sein, sahen zu dieser Zeit viele als eine Schande an.
Daher zog Astrid Ericsson nach Stockholm um und begann 1926 eine Ausbildung als Sekretärin. Für Astrid Ericsson war diese Zeit von großer Armut und Einsamkeit geprägt. Ihr Sohn Lars verbrachte seine ersten Lebensjahre bei dänischen Pflegeeltern. Erst ab 1930/31 lebte er wieder ständig bei seiner Mutter.
Dann lernte sie ihren späteren Mann Sture Lindgren kennen, den sie 1931 heiratete. Aus Astrid Ericsson wurde nun die später so berühmte Astrid Lindgren. Mit Ihrem Mann Sture bekamen sie 1934 auch eine Tochter, Karin.
Karin verdankt die Welt auch die Figur von "Pippi Langstrumpf" Denn als Astrid Lindgrens Tochter krank im Bett lag und sich den Namen Pippi Langstrumpf ausdachte, entwickelte ihre Mutter die Geschichte einfach weiter.
Diese Geschichte um ein rothaariges freches Mädchen, das mit einem Äffchen und einem Pferd ohne Eltern in der Villa Kunterbunt lebt, machte dann aus Astrid Lindgren einen Star.
Wobei Astrid Lindgren zunächst große Schwierigkeiten hatte, das Manuskript bei einem Verlag unterzubringen. Viele sahen in der frechen Pippi Langstrumpf ein gefährliches Vorbild für Kinder.
Doch der Siegeszug von Pippi ließ sich nicht mehr aufhalten. Nachdem schließlich ein Verlag das Buch veröffentlich hatte, wollte immer mehr Menschen Pippis Abenteuer lesen und in immer mehr Sprachen wurde das Buch übersetzt - 1949 auch ins Deutsche.
Weitere Kinderbücher folgten: "Die Kinder aus Büllerbü", "Michel aus Lönneberga" "Kalle Blomquist", "Gebrüder Löwenherz" und "Ronja Räubertochter". Bis zu Ihrem Tode schrieb die schwedische Autorin rund 70 Kinderbücher, die sich bis heute mehr als 145 Millionen Mal verkauft und in 58 Sprachen übersetzt wurden.
Alle Bücher Astrid Lindgrens haben eines gemeinsam: das uneingeschränkte Engagement für die freie Entfaltung, die Achtung der Rechte der Kinder und Ihr Anrecht auf ihre eigene Welt - die Welt der Kinder.
Ihren Erfolg als Schriftstellerin nutze Astrid Lindgren, um sich für Menschen- und Tierrechte einzusetzen, zudem engagierte sie sich gegen Atomkraft.
Im Laufe Ihres Lebens wurde sie mit vielen Preisen ausgezeichnet und 1999 zur beliebtesten Schwedin des Jahrhunderts gewählt.
Astrid Lindgren starb am 28. Januar 2002 im Alter von 94 Jahren in ihrer Wohnung in Stockholm.
(Thomas Fuchs)
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Maxiem, Kinderkurdirektorin auf der Insel Norderney© Magdalena Melcher