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Entdeckertag

Rechts, links oder geradaus

19:08 Minuten
Junge Aale hören auf ihren inneren Kompass
Junge Aale hören aus ihren inneren Kompass © Alessandro Cresci/dpa
von Corina Thaon · 17.11.2017
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Wo geht es zum Supermarkt? Über die Ampel, geradeaus und bei der Kreuzung rechts. Ist doch ganz einfach! Zum Orientieren kombinieren wir alle unsere Sinne. Heute helfen ja auch noch Stadtpläne und Navigationsgeräte. Bloß, wie war das früher? Und wie findet man auf dem Meer oder in der Wüste seinen Weg? Bei der Orientierung mit unseren Sinnen sind wir vielen Tieren unterlegen. Fledermäuse wissen zum Beispiel mit Hilfe von Schallwellen, wohin es geht, oder es gibt Fische, die sich an den elektromagnetischen Feldern der Erde orientieren.
Wie orientieren sich Menschen?
Um eine gerade Strecke zurückzulegen, braucht der Mensch eine Orientierungshilfe. Andernfalls laufen wir, wenn wir geradeaus laufen wollen, ungewollt eine Art Zick-Zack-Kurs. Den unser gefühltes Geradeauslaufen, ist nicht wirklich gradlinig.
Orientierungshilfen können ein Baum am Horizont, oder ein Berg sein, nachts ein Leuchtturm oder auch ein Stern am Himmel. Ganz automatisch hangeln wir uns von einem Orientierungspunkt zum nächsten. Doch fehlt uns ein derartiger Orientierungspunkt, ist es für den Menschen fast unmöglich einen Geradeaus-Kurs einzuhalten. Außer, man hat einen Kompass dabei. Denn der ist ja am Magnetfeld der Erde ausgerichtet, zeigt immer nach Norden und hilft uns daher perfekt den eigenen Kurs festzulegen und einzuhalten.
Gibt es einen speziellen Orientierungsinn?
Der Mensch erfasst Sinneseindrücke mit den Augen, den Ohren, der Nase, der Zunge und der Haut. Schmecken, Sehen, Hören, Riechen und Tasten sind unser berühmten fünf Sinne. Aus den Werten, die diese fünf Sinne liefern, kombiniert unser Gehirn seine Orientierung. Jeder unserer Sinne würde uns auf sich alleine gestellt oft in die Irre leiten. Im Zusammenspiel jedoch, bei dem unser Gehirn unsere Sinne mit den bereits gesammelten Erfahrungen kombiniert, sind wir fähig, uns zu orientieren. Manchmal lassen sich unsere Sinne aber auch austricksen. Bei optischen Täuschungen zum Beispiel zieht unser Gehirn falsche Schlussfolgerungen - und wir sehen etwas, das eigentlich nicht vorhanden ist.
Nordseebesucher genießen am kleinen, schwarzweissen Leuchtturm an der Sielhafeneinfahrt von Wremen (Niedersachsen) am 17.03.2015 das frühlingshafte Wetter an der Aussenweser, während ein Mega-Containerschiff mit Kurs Bremerhaven vorbeifährt. Bei Sonnenschein und Temperaturen um die zwölf Grad Celsius liegt zur Zeit ein wenig Frühling in der salzigen Nordseeluft.
Ein Leuchtturm - Der Orientierungs-Klassiker © picture alliance / dpa / Ingo Wagner
Wie orientieren sich Tiere?
Manche Tiere haben zusätzliche Sinne, die ihnen helfen sich zu orientieren. Bienen sind in der Lage, Farben im ultravioletten Bereich zu sehen. Fledermäuse und Define orientieren sich beispielsweise mithilfe von Schallwellen, die ihnen Rückschlüsse auf ihre Umgebung und mögliche Hindernisse liefern. Zugvögel dagegen haben eine Art Magnetsenor im Kopf, der ihnen hilft sich anhand des Magnetfeldes der Erde zu orientieren. Auch Fischarten orientieren sich an den elektromagnetischen Feldern der Erde.
Das alles sind Eigenschaften, bei denen der Mensch nicht mithalten kann. Seine Stärke liegt aber darin, zu beobachten, Rückschlüsse zu ziehen, die gesammelten Informationen zeitgleich auszuwerten und sich so zu orientieren.
Oder aber wir kaufen uns ein Navi mit GPS.