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Entdeckertag

Jerusalem, Stadt aus Gold und Streit - und ganz normalem Leben

21:15 Minuten
Blick auf den Jerusalemer Tempelberg mit Felsendom und Klagemauer
Der Felsendom auf dem Tempelberg ist das wohl bekannteste Wahrzeichen Jerusalems. © picture alliance / dpa/ Marius Becker
Von Brigitte Jünger · 07.07.2017
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Gestritten wird um Jerusalem seit Jahrtausenden. Kann es in solch einer Stadt überhaupt ein ganz normales Leben geben? Ja, kann es!
Der Felsendom mit seiner goldenen Kuppel ist ein muslimisches Heiligtum, zu dem auch Juden und Christen eine enge Beziehung haben. Das geht nicht immer friedlich ab. Seit Christi Geburt wurde Jerusalem 34 Mal erobert, 18 Mal zerstört und wieder aufgebaut und elf Mal wechselte der vorherrschende Glaube. Kann es in einer Stadt, die für so viele Menschen ein Sehnsuchtsort war und ist, die voller Geschichten und Träume steckt und die manche Leute sogar für eine Himmelserscheinung halten, überhaupt ein ganz normales Leben geben? Ja, kann es!
Ein lautes, orientalisches Leben ist das natürlich, das auf der Straße stattfindet, wo schon die zehnjährigen Jungen lauthals Waren anpreisen. Im ersten Moment denkt man: Ist hier eine Revolution ausgebrochen? Nein, da ruft nur jemand: Hier kostet alles nur zehn Shekel! Jüdische und arabische Kinder gehen meistens in getrennte Schulen, doch ansonsten spielen sie Fußball wie anderswo auch oder gehen zum Shoppen in die Mall. Allerdings hat das Kinderleben hier strengere Regeln als bei uns. Jungs dürfen andere Sachen als Mädchen. Es gibt Männerwelten, Frauenwelten und Kleidervorschriften, die auch die Kinder betreffen.